21. Juli 2022

Ausgezeichnete Zeitungen

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Die Nemetschek Stiftung unterstützt den Blattmacher Wettbewerb, ausgerichtet vom bayerischen Kultusministerium und der „Süddeutschen Zeitung“, inzwischen im fünften Jahr. Endlich konnte die Preisverleihung 2022 nach zwei coronabedingten digitalen Veranstaltungen wieder in Präsenz stattfinden.

Eine Gruppe von Menschen mehreren Alters stehen in einer Empfangshalle und winken lächelnd in die Kamera
Sie haben ausgezeichnete redaktionelle Arbeit geleistet: Die Schülerinnen und Schüler, die beim Blattmacher Wettbewerb überzeugt haben, in der Eingangshalle der „Süddeutschen Zeitung“. | © Robert Haas, Süddeutsche Zeitung

Frau Zimmermann, Sie lesen bestimmt gerne Zeitung. Klassisch auf Papier oder digital?

Silke Zimmermann

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Ja, ich lese tatsächlich sehr gerne Zeitung. Und zwar sowohl als auch: morgens lese ich tatsächlich ganz klassisch beim Frühstück eine gedruckte überregionale Tageszeitung, die ich seit vielen Jahren abonniert habe. Im Lauf des Tages informiere ich mich dann online, aber auch noch bei anderen regionalen und überregionalen Zeitungen. Der Mix macht es also.

Was ist für Sie das Beste am Zeitungslesen?

Silke Zimmermann

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Da ich ein sehr neugieriger Mensch bin, habe ich nach dem Zeitungslesen immer das Gefühl, dass dieses Bedürfnis befriedigt wird. Denn, wenn ich die Zeitung aufschlage, sind da neben den erwartbaren Nachrichten ja auch immer ganz viele Artikel und Berichte zu Themen, die ich eben überhaupt nicht auf dem Radar hatte. Und ich kann auswählen, wo ich mein Leseerlebnis vertiefen will. Manchmal lese ich dann auch den Sport- oder den Wirtschaftsteil, einfach weil es da Neues zu entdecken gibt.

Als Jurorin beim Blattmacherwettbewerb haben Sie das Vergnügen, junge Menschen kennenzulernen, die sich selbst die Mühe machen, Zeitungen zu veröffentlichen. Wie nehmen Sie den Spirit unter den jungen Nachwuchsjournalist*innen wahr?

Silke Zimmermann

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Ich bin wirklich sehr beeindruckt von der Energie des journalistischen Nachwuchses. Manchmal werden große gesellschaftspolitische Themen so professionell angepackt, dass ich kaum glauben kann, dass dahinter keine ausgebildete Redaktion steckt, die recherchiert und geschrieben hat. Aber auch das Miteinander der Redakteurinnen und Redakteure ist beeindruckend. Wir hören immer wieder, dass ihnen die gemeinsame Arbeit ebenso sehr am Herzen liegt und sie sich deswegen in der Redaktion engagieren. Sendungsbewusstsein und Einsatz für ein gutes Miteinander – tolle Motive also, die diese jungen Menschen bewegen.

Sendungsbewusstsein und Einsatz für ein gutes Miteinander – tolle Motive also, die diese jungen Menschen bewegenBild eines Anführungszeichens

Silke Zimmermann

Nemetschek Stiftung

Was sind Themen, die der jungen Zeitungsgeneration vor allem am Herzen liegen?

Silke Zimmermann

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Das ist wirklich eine große Bandbreite. Manche Schülerzeitungen rückten den Krieg in der Ukraine in den Mittelpunkt, während andere abseits der Weltlage nach eigenen Schwerpunkten suchten. Dennoch habe ich in den vergangenen zwei, drei Jahren einige Trendthemen wahrgenommen: Klimawandel, Diversity und Toleranz, aber auch Fake News und Desinformation. Darüber hinaus gibt es aber wirklich sehr viele Themen, die immer ganz beeindruckend aufgearbeitet werden, etwa der Umgang mit Mobbing.

Die Stiftung fördert den Wettbewerb inzwischen im fünften Jahr, welche Veränderungen beobachten Sie? In punkto Themenauswahl und -gewichtung und gibt es kreative neue Wege, die Zeitung von Morgen zu machen?

Silke Zimmermann

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Ganz klar zu erkennen ist natürlich, dass es zunehmend auch digitale Angebote gibt. Entweder als rein digitale Zeitungen beziehungsweise Schulblogs oder eben als Zusatzangebot zur gedruckten Zeitung. Die Einreichungen in der Kategorie Online steigen jedes Jahr kontinuierlich an. Und die Vielfalt an digitalen Zusatzangeboten wächst ebenfalls. Ansonsten bemerken wir auf jeden Fall eine zunehmende Professionalisierung. Einige Zeitungen sind so gut gelayoutet und strukturiert, dass man sie auch am Kiosk verkaufen könnte – und immer mehr Zeitungen legen eben gerade auch bei der Gestaltung an Qualität und Kreativität zu. Sicherlich auch ein Effekt der Digitalisierung und der Zunahme an einfach zu bedienender Software. Und ebenfalls schön zu sehen: Es beteiligen sich jedes Jahr neue Schulen am Wettbewerb, die dann erstmalig dabei sind. Weder das Prinzip Schülerzeitung noch der Wettbewerb scheinen also in die Jahre gekommen zu sein.

Es beteiligen sich jedes Jahr neue Schulen am Wettbewerb, die dann erstmalig dabei sind. Weder das Prinzip Schülerzeitung noch der Wettbewerb scheinen also in die Jahre gekommen zu seinBild eines Anführungszeichens

Silke Zimmermann

Nemetschek Stiftung

Was zeichnet die Gewinnerteams vor allem aus – womit haben sie die Jury beeindruckt?

Silke Zimmermann

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Jede der Gewinner-Zeitungen hat in ihrer jeweiligen Kategorie in diesem Wettbewerbs-Jahr einfach Maßstäbe gesetzt. Meist ist es einfach das perfekte Zusammenspiel aus Themenwahl, Aufbereitung und Präsentation der Inhalte und eben auch einem gelungenen Layout. Wenn man die Zeitung als Jury-Mitglied gar nicht aus der Hand legen mag, dann hat die Redaktion einfach sehr viel richtig gemacht. Und so war das im Fall unserer Gewinnerinnen und Gewinner von diesem Jahr.

Über den Blattmacher Wettbewerb

Pfeil

Der Wettbewerb um hervorragende journalistische Produkte unter Bayerns Schülerschaft  wird durch eine Kooperation von Süddeutscher Zeitung, Kultusministerium und der Nemetschek Stiftung ermöglicht. Er fand bereits zum 17. Mal statt. Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten aus Süddeutschland zeigen beim Blattmacher Wettbewerb, was Qualitätsjournalismus ausmacht. Seit 2018 unterstützt die Nemetschek Stiftung den Wettbewerb mit Preisgeldern sowie bei der Entwicklung und Umsetzung der Workshops für die ausgezeichneten Redaktionen.