Frau Zimmermann, warum macht die Nemetschek Stiftung eine Geheimnis-Ausstellung?
Silke Zimmermann
Wie sind Sie die Konzeption der Ausstellung angegangen?
Silke Zimmermann
In der Ausstellung selbst erzählen wir eine Reise vom politischen Raum zum Ich. Dabei haben wir uns von der Übersetzung des Wortes Geheimnis durch Martin Luther inspirieren lassen. „Geheim“ kommt demnach von „zum Haus gehörig, vertraut“. Daraus haben wir die Idee entwickelt, diese Ausstellung in einer Art „Haus mit verschiedenen Räumen“ zu erzählen.
Inwiefern sind Geheimnisse ein wichtiger Faktor für eine Gesellschaft?
Silke Zimmermann
Der Umgang mit und die Bedeutung von Geheimnissen haben sich aber im Laufe der Jahrhunderte verändert, oder?
Silke Zimmermann
Inwieweit verändern digitale Technologien unser Verhältnis zum Geheimnis?
Silke Zimmermann
Haben Sie ein Lieblings-Exponat?
Silke Zimmermann
Und in die Black Box, einen kleinen, akustisch abgeschirmten Denkraum, die das Ende unserer Ausstellung bildet, setze ich mich jedes Mal hinein. Dieser Ort macht ganz viel mit mir: Ich kann über die Ausstellung, die ich in- und auswendig kenne, nochmal reflektieren. Ich komme dort für einen Moment zur Ruhe, bevor ich mich wieder in die ganzen Themen und die Begegnungen mit unseren Besucherinnen und Besuchern stürze.
Für wen ist die Ausstellung gedacht?
Silke Zimmermann
Die Demokratie ist ein attraktives Mitmach-Angebot an alle. Und das darf man auch mal so zeigen, wenn wir möchten, dass möglichst viele Menschen in diesem Land der Demokratie verbunden bleiben.
Silke Zimmermann
Kuratorin und Programmleiterin der Nemetschek Stiftung sowie Mitglied der Geschäftsführung
Die Ausstellung ist interaktiv, bietet Witziges und Exponate zum Anfassen. Ihnen geht es auch um Unterhaltung, oder?
Silke Zimmermann
Wir wollen aber vermitteln, dass beides zusammenpasst, dass grübeln, nachdenken, verändern oder mitmachen bei der Demokratie und in der Gesellschaft auch Spaß machen kann. Schließlich möchten wir nicht nur diejenigen erreichen, die – salopp gesagt – sowieso das Grundgesetz auf dem Nachttisch liegen haben. Die Demokratie ist ein attraktives Mitmach-Angebot an alle. Und das darf man auch mal so zeigen, wenn wir möchten, dass möglichst viele Menschen in diesem Land der Demokratie verbunden bleiben.
Die Geheimnis-Ausstellung war bereits in mehreren Städten, darunter München und Berlin, zu sehen. Gab es Reaktionen der Besucherinnen und Besucher, die Sie überrascht haben?
Silke Zimmermann
In München hat ein Mann die Ausstellung gleich mehrfach besucht und sich immer wieder in die Objekte und Interaktionen vertieft – das hat mich auch sehr berührt. Und in Berlin habe ich oft selbst in der Ausstellung gesessen und die Besucherinnen und Besucher beobachtet. Dabei fiel mir auf, dass Jugendliche und junge Erwachsene überhaupt keine Berührungsängste mit unserem Konzept der „Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen“ haben. Einigen älteren Besucherinnen und Besuchern war anzumerken, dass ihnen dieses Konzept noch nicht so vertraut ist und sie mit dem Begriff Ausstellung hauptsächlich Objekte in Vitrinen verbinden. Es ist auch ein Anliegen von uns, zu einer neuen Herangehensweise an Ausstellungen zu ermutigen.
Über die Ausstellung
„Geheimnis – ein gesellschaftliches Phänomen“ ist eine interaktive Ausstellung, die von der Nemetschek Stiftung konzipiert wurde. Installationen und künstlerische Objekte veranschaulichen, in welch unterschiedlichen Zusammenhängen Geheimnisse eine Rolle spielen: in Betrieben und in der Kirche, in Familien und in Staatsgefügen. Die Ausstellung wurde erstmals 2016 in München gezeigt und tourt seitdem durch Deutschland. Der nächste Stopp ist Frankfurt am Main: Von 12. Dezember 2019 bis 26. April 2020 ist die Schau im Museum für Kommunikation Frankfurt zu sehen, Schaumainkai 53 in 60596 Frankfurt am Main. Weitere Informationen gibt es beim Museum. Mehr über die Ausstellung selbst erfahren Sie hier.