Frau Kollender, wie erleichtert waren Sie am 4. August, als das diesjährige Internationale Sommerfestival starten konnte?
Lena Kollender
Von Musiker*innen ist bekannt, dass einige frustriert sind über Auftritte mit Abstand und ohne die gewohnte Konzertstimmung. Gab es beim Sommerfestival auch solche Momente oder überwog die Erleichterung, zusammentreffen, sich austauschen, Kunst machen und sehen zu können?
Lena Kollender
Unseren Künstler*innen hat man angemerkt, dass sie sich auf die Situation gut eingestellt haben, viele haben direkt für die besondere Situation produziert, nicht für die üblichen vollen Hallen. Zum Beispiel ist die Künstlerin Feist bei uns aufgetreten, die ihre Auftritte normalerweise vor 5.000 Leuten absolviert. Sie hat die pandemiebedingten Einschränkungen eher als Möglichkeit aufgenommen, ein intimes inszeniertes Konzert zu geben, und die Bühne zusammen mit 200 Leuten zurückzuerobern. Und wir haben das ermöglicht, indem sie bei uns proben konnte und wir dann mehrere Vorstellungstermine angesetzt haben. Wie Feist haben viele unserer Künstler*innen wirklich das Positive aus der Situation gezogen. Ich denke, bei allen haben die Erleichterung und der Spaß daran, wieder auftreten zu können, die meisten Nachteile überwogen. Das war schön zu beobachten.
Wenn man einer Künstlerin gegenübersitzt, die im Amazonasgebiet arbeitet, bekommt das Thema Klimawandel quasi von selbst eine gewisse Dringlichkeit.
Lena Kollender
Kuratorin und Dramaturgin
Das Kampnagel-Gelände in Hamburg-Winterhude ist seit den 80er Jahren Veranstaltungsort für zeitgenössische Kunst. Was ist das Markenzeichen des Sommerfestivals?
Lena Kollender
Zum Festival gehört auch immer eine politische Diskursreihe, in diesem Jahr trug sie den Titel „The Future of Code Politics“, es ging um Künstliche Intelligenz, Codes und Algorithmen. Wie sind Sie darauf gekommen?
Lena Kollender
Über das Internationale Sommerfestival
Lena Kollender ist Kuratorin und Dramaturgin des Internationalen Sommerfestivals des Produktionshauses Kampnagel in Hamburg. Das Festival findet seit 1984 statt und hatte 2019 etwa 35.000 Besucher*innen. Coronabedingt hat Kampnagel das Festivalangebot in den Jahren 2020 und 2021 angepasst, in diesem Jahr fand etwa. die Festival-Konferenz hybrid statt. Ein paar Zahlen aus 2021: 28.000 Besucher*innen kamen auf das Kampnagel-Gelände oder in eine der innerstädtischen Spielstätten. Das Festival bot 14 Theaterproduktionen in den Hallen und zehn Projekte in der Stadt. 50 Konzerte und Lesungen haben im Garten stattgefunden. Insgesamt waren 74 Künstler*innen oder Gruppen beteiligt.
Sie hatten viele internationale Gäste dazu.
Lena Kollender
Und denen haben Sie eine Bühne geboten?
Lena Kollender
Inwiefern ist die Verknüpfung von Kunst und Politik bedeutsam für das Festival?
Lena Kollender
Was für Pläne haben Sie für das Festival im kommenden Jahr, können Sie schon etwas verraten?
Lena Kollender