Frau Oppermann, hat sich der Umgang mit Demokratie in Deutschland verändert?
Sophia Oppermann
Die Errungenschaften, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer stabil in die Zukunft blickenden demokratischen Nation gemacht haben, und die wir lange als selbstverständlich betrachtet haben, sind nicht mehr selbstverständlich. Sie müssen aktiv gestärkt und bewahrt werden. Das ist eine große Herausforderung, weil wir uns auch wieder deutlich machen müssen, was genau eigentlich so toll ist an der Demokratie.
Muss sich das diese Gesellschaft erst wieder erarbeiten?
Sophia Oppermann
Gesicht Zeigen! unterstützt auch die #unteilbar-Demonstrationen. Im vergangenen Herbst sind beinahe eine Viertelmillion Menschen auf die Straße gegangen, in Dresden waren es Ende August rund 40.000. Welche Bedeutung hat das?
Sophia Oppermann
Es ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität und hilft, sich gegenseitig darin zu bestärken, dass wir die Mehrheit darstellen, und zwar eine demokratische Mehrheit.
Sophia Oppermann
Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied des Vereins „Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“
Spüren Sie die Demokratieskepsis oder gar -feindlichkeit auch in der alltäglichen Arbeit?
Sophia Oppermann
Nach dem Unglück in Frankfurt, bei dem ein achtjähriger Junge ins Gleisbett gestoßen wurde und ums Leben kam, ist das eine kaum versteckte Drohung.
Sophia Oppermann
Gibt es heute andere Themen als vor 19 Jahren, etwa in ihren Workshops mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften?
Sophia Oppermann
Welche Konzepte oder Vorgehensweisen haben sich bewährt?
Sophia Oppermann
Gibt es ein Projekt, das beispielhaft für Ihre Arbeit ist?
Sophia Oppermann
Es geht also nicht nur um das bekannte Gesicht, sondern auch um Authentizität?
Sophia Oppermann
Können Sie ein Beispiel nennen?
Sophia Oppermann
Bei der Zusammenarbeit mit bekannten Persönlichkeiten geht es uns auch darum, gesellschaftliche Verantwortung einzufordern. Und zwar nicht nur von Fußballern oder Künstlerinnen und Künstlern, sondern auch von Menschen aus Politik und Wirtschaft. Vor allem die Wirtschaft nimmt meiner Ansicht nach diese Verantwortung noch zu wenig wahr.
Wo stoßen Sie als private Initiative auch an Grenzen?
Sophia Oppermann
An Grenzen stoßen wir vor allem, was die Finanzierung und die Nachhaltigkeit angeht. Wir sind immer davon abhängig, Gelder zu bekommen, wie viele andere Initiativen auch. Das ist ein Punkt, an dem wir uns mehr Unterstützung durch die Politik wünschen, etwa durch ein Demokratiefördergesetz, das die Finanzierung von Extremismusprävention langfristig absichern könnte.
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