Im großen Saal des Münchener Literaturhauses strahlten die Gewinner*innen mit der Sonne um die Wette. Dr. Wolfgang Mutter, Abteilungsleiter Gymnasien im Bayerischen Kultusministerium würdigte in Vertretung der erkrankten Kultusministerin Anna Stolz die Themenvielfalt und das Sprachgefühl der jungen Journalist*innen. Ebenso beeindruckt zeigten sich Ulrich Schäfer, stellvertretender Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, und Silke Zimmermann, Vorständin der Nemetschek Stiftung, die zu den Juror*innen zählten. „Die jungen Menschen, die hinter all diesen ausgezeichneten Zeitungen stecken, zu sehen und ihre Freude über das Erreichte mitzuerleben, ist eine große Freude“, betont Silke Zimmermann. „Wir spüren die Lust am Zeitungsmachen und die große Energie der Nachwuchsjournalist*innen – bei der Preisverleihung liegen bereits die zukünftigen Zeitungsausgaben regelrecht in der Luft.“ Für die musikalischen „Good Vibrations“ sorgte Songwriterin Melli Zech.
Lehrerin Christine Maier coacht seit bald zwanzig Jahren das Redaktionsteam der Schülerzeitung am unterfränkischen Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt. Sie kennt den Blattmacherwettbewerb nicht nur aus der Perspektive der Teilnehmenden, sondern auch als Jurymitglied. Wie der journalistische Nachwuchs sie immer wieder beeindruckt, schildert sie im Interview.
Frau Maier-Fürsich, die Schülerzeitung „Konturen“ gilt seit je her als Aushängeschild Ihrer Schule. Im vergangenen Jahr hagelte es allerdings Auszeichnungen – neben dem ersten Platz im Blattmacherwettbewerb haben Sie noch drei weitere Preise erhalten, unter anderem durch die Europäische Kommission. Verraten Sie uns Ihr Erfolgsrezept?
Christine Maier-Fürsich
An Ihrer Schule ist das Zeitungsmachen ein P-Seminar, das ist eine Besonderheit der gymnasialen Oberstufe in Bayern. Also steht Zeitungsmachen auf dem Stundenplan?
Christine Maier-Fürsich
Die jungen Menschen, die hinter all diesen ausgezeichneten Zeitungen stecken, zu sehen und ihre Freude über das Erreichte mitzuerleben, ist eine große Freude.
Silke Zimmermann
Vorständin der Nemetschek Stiftung
Wie laufen die Entscheidungsprozesse unter Teilnehmenden? Wie klappt das mit der Verbindlichkeit und der Kontinuität?
Christine Maier-Fürsich
Wie läuft die Themenauswahl und wer schreibt dann schließlich? Können auch jüngere Mitglieder der Schulgemeinschaft Artikel verfassen?
Christine Maier-Fürsich
Welche Themen treiben die Kinder und Jugendlichen um?
Christine Maier-Fürsich
Als Deutschlehrerin fand ich toll, dass es einen Artikel gegeben hat, der sich mit der Veränderung von Sprache beschäftigte. Die Verfasserin hat beleuchtet, wie viele Vokabeln aus dem psychotherapeutischen Bereich in der Alltagssprache auftauchen, wie etwa toxisch, Trauma, Trigger – und wie sich der Wortschatz verändert.
Sie haben auch Erfahrung als Jurorin beim Blattmacherwettbewerb. Wie werden die Entscheidungen getroffen?
Christine Maier-Fürsich
Jede Schule sollte eine Zeitung haben. Sie zeigt die Sichtweise der Schüler*innen und ist ihr Sprachrohr. Damit verschaffen sie sich Gehör zu Themen, die ihnen wichtig sind.
Christine Maier-Fürsich
Lehrerin am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt
Es trafen also Welten aufeinander. Und wie einigt man sich?
Christine Maier-Fürsich
Nach den Ferien machen Sie sich vermutlich wieder frisch ans Werk. Was denken Sie, haben Schülerzeitungen eine Zukunft in einer Zeit der schnelllebigen sozialen Medien?
Christine Maier-Fürsich
Über den Blattmacher Wettbewerb
Der Wettbewerb um hervorragende journalistische Produkte unter Bayerns Schülerschaft wird durch eine Kooperation von Süddeutscher Zeitung, Kultusministerium und der Nemetschek Stiftung ermöglicht. Er fand bereits zum 19. Mal statt. Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten aus Süddeutschland zeigen beim Blattmacher Wettbewerb, was Qualitätsjournalismus ausmacht. Seit 2018 unterstützt die Nemetschek Stiftung den Wettbewerb mit Preisgeldern sowie bei der Entwicklung und Umsetzung der Workshops für die ausgezeichneten Redaktionen.